Wahlprüfstein 2
Die Antworten der Kandidat*innen zu:
2. Was wollen Sie unternehmen, um die Kinder- und Jugendbeteiligung in Jüterbog umzusetzen?
Sabrina Dimde:
> Die Anliegen Jugendlicher in Jüterbog und in den Ortsteilen ist mir eine Herzensangelegenheit, deshalb hierzu 3 für mich wesentliche Aspekte:
Erstens: Kinder- und Jugendliche sollen an Politik herangeführt werden. Idealerweise so, dass sie sich an den Wahlen zu den Entscheidungsgremien wie der Stadtverordneten-
versammlung beteiligen und dort vertreten sind. Der Jugendbeirat, welchen auch die Stadt Jüterbog unter § 11 der Hauptsatzung der Stadt Jüterbog geregelt hat, ist ein wirksames Instrument dafür. Es reicht jedoch nicht, ihn einzuführen und zu besetzen. Damit er funktioniert, muss er städtisch begleitet werden. D.h. um ihn entsprechend zu besetzen, muss den Jugendlichen zunächst näher gebracht werden, welche Aufgaben und Rechte ein Jugendbeirat hat. Wenn er dann personell besetzt ist und arbeitet, muss er Vorlagen erhalten, zu denen er sich verhalten kann.
Zweitens: Die Gemeinde sichert gemäß § 19 Brandenburgischer Kommunalverfassung Kindern und Jugendlichen in allen sie berührenden Gemeindeangelegenheiten Beteiligungs- und Mitwirkungsrechte. D.h. Bei der Durchführung von Planungen und Vorhaben, die die Interessen von Kindern und Jugendlichen berühren, werde ich als Bürgermeisterin hier mehr Beachtung schenken. Sollte bspw. das Bahnhofsgebäude eine Entwicklung erfahren, wo auch die Interessen Jugendlicher betroffen sein könnten, es aber noch keinen Jugendbeirat personell besetzt geben, so könnte die Stadtverwaltung bspw. die Jugendlichen ansprechen, die sich zzt. am Bahnhof Jüterbog in ihrer Freizeit aufhalten.
Drittens: Kooperationen mit Bildungsträgern und städtischen Einrichtungen wie die Schulen oder der Jugendclub JB II, um mit Jugendlichen ins Gespräch zu kommen und ihr politisches Bewusstsein zu schärfen. Dies habe ich in der Vergangenheit mit meinem Team ehrenamtlich mit Jugend aufs Podium im Jugendclub JB II oder im Rahmen der Politikwoche bei der Wiesenschule Jüterbog zur Vorbereitung der Jugendlichen auf die Landtagswahlen 2024 initiiert und den Jugendlichen die Überprüfung von Fakten oder den Wahl-O-Mat näher gebracht.
Tilman Weber:
Um die Belange von Kindern und Jugendlichen stärker in der städtischem Politik berücksichtigen zu können, würde ich erstens die städtische Politik für die Jugendlichen sichtbarer machen, z.B. indem ich mich als Bürgermeister in den Schulen vorstelle und auch mit den Stadt verordneten zusammen Formate entwickle, um den Jugendlichen Politik nahbarer zu machen. Darüber hinaus würde ich im Gespräch mit Eltern, Kindern und Ju gendlichen heraus finden, welche Themen Kinder und Jugendliche besonders bewegen und darauf aufbauend Themen identifizieren, mit denen Kinderund Jugendliche für eine Beteiligung begeistert werden können.
Sebastian Geess:
Um Kinder und Jugendliche aktiv in die Gestaltung unserer Stadt einzubinden, werde ich auf folgende Säulen setzen:
Echte Mitsprache: Ein Jugendparlament oder -beirat sowie die direkte Beteiligung an Projekten geben jungen Menschen eine Stimme und echten Einfluss auf politische Entscheidungen und ihr Umfeld.
Wohnortnahe Angebote: Wir schaffen zugängliche Treffpunkte in den Ortsteilen, nutzen z.B. mobile Jugendarbeit und öffnen Sport- sowie Schulstätten für Freizeitaktivitäten, um alle Kinder und Jugendlichen zu erreichen.
Digitale Beteiligung: Online-Plattformen und digitale Kommunikation werden genutzt, um den Austausch zu fördern und junge Menschen unkompliziert in Planungsprozesse einzubeziehen.
Jugendarbeit: Wir sichern ausreichend professionelles Personal und Finanzmittel durch Haushalt, Fördermittel und Ehrenamt, um qualitativ hochwertige Angebote zu gewährleisten.
Koordination und Entwicklung: Ein zentrales Jugendzentrum koordiniert die Aktivitäten, kann die anderen Treffpunkte einbinden, während z.B regelmäßige Befragungen die Qualität sichern und Angebote Bedürfnisse angepasst werden können.
Frau Lindner-Klopsch hat uns unsere Fragen leider nicht beantwortet.