Wahlprüfstein 10
Die Antworten der Kandidat*innen zu:
10. Wie stehen Sie zum Ausbau erneuerbarer Energien, konkret dem Ausbau von Photovoltaikkapazität in der Innenstadt?
> Wenn eine einmal gebaute Anlage saubere Energie erzeugt – nahezu zum Nulltarif und ganz ohne Emissionen – dann ist das nicht nur klug, sondern auch zukunftsweisend. Erneuerbare Energien sind für mich ein Gewinn – ökologisch wie ökonomisch. Das gilt auch für die Innenstadt. Natürlich müssen wir dabei sensibel vorgehen: Der Erhalt unseres historischen Stadtbilds ist ein hohes Gut und es muss meines Erachtens nach ein ausgewogenes Verhältnis bei der Ertüchtigung von Flächen im landwirtschaftlichen Bereich geben. Ich bin überzeugt, dass es hier nicht um ein „Entweder-oder“ geht, sondern um gute Kompromisse und Lösungen, die sowohl dem Klimaschutz gerecht werden als auch ein zeitgemäßes Signal setzen.
Tilman Weber:
In der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung vom 30.04.2025 wurde unter TOP 14 eine Regelung zum Einsatz von Photovoltaik in der Innenstadt getroffen. Ich würde zunächst prüfen, wie sich diese Regelungen in der Praxis bewähren. Gleichzeitig würde ich die gesamte Thematik insgesamt noch mal aufnehmen, sollte sich ein diesbezüglicher Bedarf in der Stadt zeigen.
Sebastian Geess:
Ich befürworte den Ausbau erneuerbarer Energien in Jüterbog als wichtigen Schritt für Klima- und Energieziele, teile jedoch Ihre Bedenken hinsichtlich des Photovoltaik-Ausbaus in der historischen Innenstadt (sowie auf Acker- und Weideflächen). Mein Fokus liegt auf intelligenten Lösungen, die die Energieerzeugung fördern, ohne das Stadtbild oder wertvolle Flächen zu beeinträchtigen.
1. Priorität für Dächer und Gewerbe:
Neubauten und Modernisierung: Bei neuen Gebäuden, Sanierungen und modernen Bauten, besonders in Gewerbegebieten, werden PV-Anlagen auf Dächern und Fassaden Standard.
Kommunale Dächer: Eigene städtische Gebäude werden ebenfalls systematisch mit PV ausgestattet.
2. Schutz von Innenstadt und Natur:
Historische Innenstadt: Hier ist der Denkmalschutz vorrangig. PV-Anlagen kommen nur bei strenger Prüfung und als kaum sichtbare Lösungen in Frage, um das Stadtbild zu erhalten.
Acker- und Weideflächen: Diese Flächen sind für die Nahrungsmittelproduktion essenziell. Große PV-Freiflächenanlagen lehne ich hier grundsätzlich ab, außer bei sehr minderwertigen Böden oder im Rahmen von Agri-Photovoltaik, die eine Doppelnutzung erlaubt.
3. Ganzheitliche Energiewende: Zusätzlich zur PV fördere ich:
Energieeffizienz: Senkung des Verbrauchs in allen Gebäuden.
Nachhaltige Mobilität: Ausbau von ÖPNV und Radverkehr.
Alternative Energien: Prüfung weiterer Quellen wie Biomasse oder Geothermie
Frau Lindner-Klopsch hat uns unsere Fragen leider nicht beantwortet.