Wahlprüfstein 8
Die Antworten der Kandidaten zu:
8. Wie wollen Sie die Kinder- und Jugendbeteiligung fördern?
Jochen Neumann (parteilos)
Kinder und Jugendliche sollen mitentscheiden und damit Demokratie früh einüben können. Sie sollen ein eigenes Budget innerhalb des Bürgerhaushalts bekommen. Auch werde ich als Bürgermeister dafür werben, einen Kinder- und Jugendbeirat zu bilden. Diesen könnten unsere Kinder und Jugendlichen aus ihrer Mitte selbst wählen. Vertreter dieses Beirates sollen an den Fachausschüssen teilnehmen dürfen, vergleichbar einer sachkundigen Einwohnerin oder Einwohners. Mit den Vorschlägen des Beirates sollte sich die Stadtverordnetenversammlung befassen und darüber beschließen.
Matthias Grunert (SPD)
Kinder und Jugendliche haben das Recht, bei Entscheidungen, die sie betreffen, gehört und ernst genommen zu werden – das ist nicht nur meine persönliche Haltung, sondern ein klarer Auftrag der Kommunalverfassung des Landes Brandenburg (§ 18a BbgKVerf). Dort ist geregelt, dass Gemeinden junge Menschen an Planungen und Vorhaben, die deren Interessen berühren, in angemessener Weise beteiligen sollen.
Diesen Auftrag will ich in Luckenwalde verbindlicher, sichtbarer und wirksamer umsetzen – nicht mit einer einmaligen Aktion, sondern als offenen, dauerhaften Prozess ausgestattet mit einem eigenen Budget.
Ich möchte neue Beteiligungsformate entwickeln, die nah an der Lebenswelt der Jugendlichen sind – etwa über Workshops an Schulen, digitale Beteiligungstools oder Projekttage zur Stadtentwicklung. Ob das die richtigen Ansätze weiß ich nicht. Muss ich auch nicht, denn schon das sollen die Kinder und Jugendliche mitentscheiden- ob sie sich beteiligen und wie.
Kinder- und Jugendbeteiligung soll dabei nicht abgeschlossen oder starr sein, sondern offen, zugänglich und dynamisch. Nicht alle Jugendlichen wollen sich in einem Beirat engagieren – aber viele haben Meinungen, Ideen und klare Vorstellungen davon, wie sich ihre Stadt anfühlen und entwickeln soll. Mit diesen Perspektiven sollen sich Kinder und Jugendliche aktiv einbringen und ernst genommen werden.
Mein Ziel ist eine Stadt, in der Kinder und Jugendliche nicht „mitgemeint“, sondern aktiv mitbeteiligt werden – in Planungen, in Prozessen und im politischen Alltag. Denn wer früh erlebt, dass Mitwirkung möglich ist, übernimmt auch später Verantwortung für die Gesellschaft.