Wahlprüfstein 9
Die Antworten der Kandidaten zu:
9. Was unternehmen Sie, um das Sicherheitsgefühl zu stärken?
Jochen Neumann (parteilos)
Für mich ist klar: Alle müssen sich sicher fühlen können. Auch wenn das subjektive Sicherheitsgefühl oft nicht der objektiven Sicherheitslage entspricht, nehme ich dieses Gefühl sehr ernst. Ich beabsichtige daher den Boulevard weiter zu beleben, dunkle Stellen besser ausleuchten und für sichtbare Präsenz des Ordnungsamtes gerade in Randzeiten zu sorgen. Auch Begegnung, Aufklärung und eine stärkere Stadtgemeinschaft helfen, um sich sicherer zu fühlen. Ein wichtiger Baustein ist auch mehr Gewaltprävention und gestärkte Zivilcourage an Schulen. Mit diesem Zusammenspiel von Prävention und Symptombekämpfung machen wir unser Luckenwalde spürbar noch sicherer.
Matthias Grunert (SPD)
Sicherheit beginnt nicht erst bei der Polizei – sie beginnt im Alltag. Dort, wo Straßen gut beleuchtet sind, wo Wege gepflegt wirken, wo Menschen sich begegnen und Verantwortung füreinander übernehmen. Das Sicherheitsgefühl ist oft ebenso wichtig wie die objektive Sicherheitslage – beides verdient Aufmerksamkeit und ist nicht immer deckungsleich.
Deshalb will ich zuerst dort ansetzen, wo Veränderungen direkt spürbar werden:
Ich plane, die öffentliche Beleuchtung an gefühlten Angsträumen gezielt zu verbessern – etwa an Unterführungen, Parkzugängen, Wegen zwischen Wohngebieten.
Darüber hinaus möchte ich gemeinsame Streifen von Ordnungsamt und Polizei mit regelmäßigen Streifen auch in den Abendstunden und an Wochenenden, besonders in stark frequentierten Bereichen. Diese Präsenz soll klärend wirken, deeskalierend – und sie schafft Vertrauen, wenn sie zugewandt und ansprechbar ist.
Ein weiterer Baustein ist die enge Zusammenarbeit mit sozialen Akteuren: Streetworkerinnen und Streetworker, Jugendsozialarbeit und Präventionsarbeit müssen gezielt unterstützt werden, um Konflikten im öffentlichen Raum frühzeitig zu begegnen. Dort, wo sich Gruppen bilden – sei es aus Langeweile, Orientierungslosigkeit oder Gruppendruck –, braucht es Ansprechpartner, nicht nur Ordnung.
Gleichzeitig möchte ich mit den Bürgerinnen und Bürgern im Gespräch bleiben: durch Sicherheitsdialoge in den Quartieren und Ortsteilen, durch Rückmeldemöglichkeiten im Alltag – digital oder persönlich. Nur wer genau hinhört, wo sich Menschen unsicher fühlen, kann gezielt reagieren.
Für mich ist klar: Sicherheit entsteht nicht durch Kontrolle allein – sondern durch Präsenz und das Gefühl, nicht allein zu sein. Ich möchte, dass die Menschen in Luckenwalde nicht nur sicher sind, sondern sich auch sicher fühlen.