Wahlprüfstein 6

Die Antworten der Kandidaten zu:

6. Welche Maßnahmen ergreifen Sie, um die Obdachlosigkeit in Luckenwalde zu bekämpfen?

Jochen Neumann (parteilos)

Luckenwalde unterhält ein Obdachlosenheim, das zu erhalten ist. Auch ist es bereits jetzt geübte Praxis, Wohnungen der städtischen Wohnungsbaugesellschaft "Die Luckenwalder" in geeigneten Fällen zur Verfügung zu stellen. Es gibt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rathaus, die bereits bei sich abzeichnender Obdachlosigkeit auf die Betroffenen zu gehen und unterstützen, um eine Obdachlosigkeit zu vermeiden. Diese Stellen sparen durch erfolgreiche Prävention langfristig viel Geld – und sie sind wichtig für unser Gemeinschaftsleben. Ich werde sie daher erhalten.

Matthias Grunert (SPD)

Obdachlosigkeit ist ein sensibles Thema, das uns alle zur Aufmerksamkeit und zum respektvollen Umgang verpflichtet. Die Ursachen sind vielschichtig: persönliche Krisen, Sucht, psychische Erkrankungen, manchmal auch schlichte Überforderung. Es wäre unseriös, einfache Lösungen zu versprechen. Aber es ist unsere Aufgabe, verlässliche Hilfsangebote vorzuhalten – und genau da möchte ich ansetzen.

In Luckenwalde existiert bereits eine Obdachlosenunterkunft, die Menschen in akuten Notsituationen Schutz bietet. Dieses Angebot soll erhalten und – wo nötig – behutsam weiterentwickelt werden. Dabei geht es nicht um neue Strukturen, sondern um die Verbesserung der Begleitung: Wie kommen Betroffene an weiterführende Hilfe? Wer unterstützt sie beim Übergang von der Obdachlosigkeit in eine Wohnung oder bei der Stabilisierung ihrer Lebenssituation?

Ich möchte prüfen, wie die Zusammenarbeit zwischen städtischem Sozialbereich, freien Trägern und ehrenamtlich Engagierten besser koordiniert werden kann – zum Beispiel durch regelmäßige Fallbesprechungen oder eine zentrale Ansprechstelle. Auch präventive Maßnahmen, etwa frühzeitige Beratung bei drohendem Wohnungsverlust, können dabei helfen, Notlagen zu vermeiden, bevor sie entstehen.

Für mich gilt: Obdachlosigkeit darf in unserer Stadt nicht verdrängt, aber auch nicht skandalisiert werden. Wichtig ist, still, verlässlich und respektvoll zu helfen – im Rahmen der kommunalen Möglichkeiten, mit einem verständigem Blick auf die individuellen Lebenslagen.